Verliert jemand den Glauben an sich selber, ist er seinem „alten Selbst“ ausgeliefert und reagiert mit Angst. Bedauert er seinen eigenen Werdegang, gerät er in tiefe Verzweiflung.

Er hadert mit denen, die ihm scheinbar einen Weg gewiesen haben und fühlt sich seinem Schicksal ausgeliefert. Seine Angst vor Verantwortung ist jedoch der eigentliche Grund für seine momentane Situation. Solange er sich weigert, genauer hinzuschauen und den Grund/die Gründe beharrlich ignoriert, wird sich keine Verbesserung einstellen und ihm bleibt nichts anderes übrig als sich als „Versager“ aufzugeben.

In diesem Zustand öffnet er Tür und Tor jenen, die ihm seinen Seelenfrieden genommen haben und die es ihm jetzt bereitwillig bescheinigen. Er beginnt  ihnen mehr zu vertrauen als sich selber und nimmt ihre „Hilfe“ bereitwillig an.

Diese Hilfe im Außen stellt sich als Falle dar, da sie ihn weg von der Eigenverantwortung führt und nicht in sein Inneres, das ihm ebenfalls Hilfe anbietet. Er weigert sich aber oft noch in sein Herz zu schauen und dem Gefühl die Führung zu überlassen.

WARUM? Kann er nicht, oder will er nicht? Ist er gefangen in der Verstandeswelt, die ihn davor warnt, z.B. einer Frau zu vertrauen, die ihm ihre Liebe geschenkt hat und nun merkt, dass sie dem falschen Mann ihr Herz geschenkt hat?

Ein Großteil aller Beziehungen stellt sich nie der Angst vor gefühlsmäßiger Tiefe. Mann und Frau sind Gegenpole wird da verkündet und unfähig, dauerhaft miteinander glücklich zu sein. Ihr Inneres ist oft nur verkümmert und leidet unter der gefühlsmäßigen Kälte, die sich einstellt, wenn keiner von beiden bereit ist, seine „Vormachtstellung“ aufzugeben.

Ist dann noch einer von beiden nicht berufstätig, kann sich Wertlosigkeit als Folge der gesellschaftlichen Einschätzung breit machen. Dieser Zustand ist denen bestens bekannt, die sich in ihrer Rolle als Mutter wohlfühlen und erst dann mit sich zu hadern beginnen, wenn ihnen ihre Mutterrolle geneidet oder ihnen geraten wird, sich doch lieber berufsmäßig zu engagieren um dem Partner nicht auf der Tasche zu liegen. Das betrifft natürlich nur die Beziehung derer, die sich nie geliebt haben, denkt ihr jetzt sicherlich.

Leben Menschen nicht ihre Gefühle, können sie keine gemeinsame Bindung aufbauen und entfernen sich innerlich voneinander. Sie glauben sich treu sein zu müssen, obwohl sie kein Gefühl mehr füreinander haben und vertrauen dem Spruch: Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen.“ Dabei wird vergessen, dass sich dieser Spruch im Alltag nicht bewährt hat und dem Verstand geholfen hat, nicht dem Gefühl.